2018


 

Hochtrabende Pläne Neuer Steg und ein Aussichtsturm

 

Quelle: Saarbrücker Zeitung, 30.11.2018

Friedrichsthal. Die neuerliche Aufwertung des Naherholungsgebiets Saufangweiher findet nicht nur Freunde, sondern auch Kritiker. Von Patric Cordier

 

Der Friedrichsthaler Stadtrat hat in seiner jüngsten Sitzung den Weg frei gemacht für die weitere Aufwertung des Naherholungsgebiets Saufangweiher im Stadtteil Bildstock. Dort wird zum einen der provisorisch ersetzte Steg zukunftssicher neu gestaltet, daneben entsteht am historischen Ablaufturm, dem sogenannten Mönch, eine neue Aussichtsplattform. „Der Saufangweiher ist uns als Naherholungsgebiet wichtig. Es sind nicht immer nur Fußballplätze, für die wir uns stark machen müssen“, sagte Bürgermeister Rolf Schultheis, „der barrierefreie Steg ist für die Besucherlenkung wichtig. Die neue Plattform lädt zum Verweilen und Genießen der Natur ein.“

 

130 000 Euro soll die Maßnahme kosten. Weil der Saufang aber als Kerngebiet zur Landschaft der Industriekultur (LIK) Nord gehört und der Zweckverband die Maßnahme unterstützt, bleiben nur zehn Prozent der Kosten an der Stadtkasse hängen. Doch es gibt auch kritische Stimmen. „Ich habe schwerste Bedenken gegen die Sinnhaftigkeit eines Turmbaus am Saufangweiher“, sagte Dr. Horst-Henning Jank (Grüne), „es ist absurd. Von diesem Aussichtsturm wird man nichts sehen, aber man steht im Lärm der Autobahn. Das ist reinste Steuerverschwendung.“ Den Bau des Steges erachten die Grünen allerdings als sinnvoll. Das sehen die anderen Fraktionen im Rat ebenso, stimmten aber anders als Jank für das Gesamtprojekt. Schließlich bekommt man einen Steg, den man aus eigenen Mitteln nicht hätte erneuern können und eine neue Besucherattraktion obendrauf. „Natürlich kann man über die Aussichtsplattform geteilter Meinung sein. Das gilt aber auch für die naturkundlichen Hinweistafeln, die wir angebracht haben, die Bänke oder die Schutzhütte“, verteidigte Schultheis das Projekt, „es ist unredlich, nur Projekte zu verfolgen, die in die eigene Interessenlage passen, andere aber grundsätzlich abzulehnen“.

 

Quelle: Saarbrücker Zeitung 30.11.2018